Digitale Hilfe 2.0

Die blu:app, der mehrfach ausgezeichnete „Coach“ für die Hosentasche von blu:prevent, der Suchtpräventionsarbeit des Blauen Kreuzes in Deutschland, geht in die zweite Runde. Schirmherrin der neuen Version ist die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig. Mit neuen Themengebieten, neuem Design und digitalem Begleiter (Chatbot-System) setzt blu:prevent voll auf Innovation und bietet damit etwas, das Jugendliche immer selbstverständlicher einfordern: digitale Tools und Coaching. Vollständig überarbeitet, persönlicher und noch informativer.

Chance und Risiko

„In Deutschland wachsen über 2,65 Mio. Kinder in suchtbelasteten Familien auf. Mehr als 600.000 junge Menschen gelten als medienabhängig. Besonders heranwachsende Kinder und Jugendliche sind gefährdet, sich in Medienwelten oder im Konsum von z. B. Alkohol oder Cannabis zu verlieren. Die aktuelle Corona-Krise verstärkt die Suchtgefahren: Laut aktuellen Berichten stieg der Verkauf von legalen Drogen für den Heimkonsum im März bei Zigaretten um 47 % oder Bier um 36 %. (Quelle: App „Bring!“) Alarmierende Zahlen. Aber auch jenseits von Corona suchen junge Menschen in der Mediennutzung und in Substanzen ein Gegenmittel für soziale Isolation, Angst, Stress und Langeweile. Diese Situation nehmen wir ernst. Wir möchten die Chancen der Digitalisierung nutzen, um milieu- und ortsübergreifend Brücken zu Beratung und präventiven Angeboten vor Ort – also ins Hilfesystem – zu bauen“, betont Benjamin Becker, Leiter von blu:prevent.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung unterstützt das Projekt tatkräftig und sagt: „Gerade jetzt brauchen Menschen, die suchtgefährdet sind, jede Hilfe, die sie bekommen können. Corona treibt viele in die Isolation, das tut niemandem auf Dauer gut und suchtgefährdeten Personen erst recht nicht. Es ist elementar wichtig, dass digitale Hilfsangebote auch in der Suchthilfe ausgebaut werden. Ich wünsche mir, dass die blu:app des Blauen Kreuzes gut angenommen wird und Menschen so überall und zu jeder Tages- und Nachtzeit die Unterstützung bekommen, die sie so dringend brauchen!“

Digitaler Begleiter für Jugendliche

Die blu:app ist für Jugendliche da, wenn sie Begleitung brauchen. Dialoggruppenorientiert und frei von zeitlichen, räumlichen und sprachlichen Hindernissen. Die User können nach eigenen Bedürfnissen und Interessen durch elf verschiedene Themenbereiche der blu:app „surfen“. Mit Modulen der Selbsterfahrung, Information und Unterhaltung in Kombination mit einem digitalen Begleiter (Chatbot) bietet die blu:app eine innovative Möglichkeit zeitgemäßer Suchtprävention. Ziele: Hilfe in Akutsituation, Förderung der Eigenverantwortung und das Schaffen von Anreizen, welche junge Menschen motivieren, sich aktiv und konstruktiv mit dem Thema „Sucht“ auseinanderzusetzen. Die blu:app wurde maßgeblich weiterentwickelt und mit relevanten Themen ergänzt: Schule (Leistungsdruck, Prüfungsangst), Mobbing, Party, Smartphone, Gaming, Family (Stress zu Hause).

blu:app und blu:interact

Durch die gegenwärtige Krise bekommt der Aspekt des Online-Unterrichts und grundsätzlich das E-Learning (in Schule, Jugendarbeit, Beratung, Weiterbildung) eine neue Aufmerksamkeit. blu:prevent stellt mit blu:interact bereits diese Möglichkeit zur digitalen Suchtprävention zur Verfügung. Die blu:app und blu:interact sind miteinander kombinierbar.

Statement zur blu:app  von Laith Al-Deen, Sänger

„Ich habe mich in meinem Leben schon ein paar Mal ganz ordentlich verrannt und weiß daher, wie wichtig und hilfreich es ist, wenn du jemanden hast, der dir zuhört. Im besten Fall findest du Menschen mit einer ähnlichen Erfahrung, alternative Sichtweisen und das notwendige Werkzeug – allesamt Dinge, die dich selbst stark machen und dich näher zur eigenen Freiheit führen können. Die Freiheit der Wahl. Aus meiner Sicht ist die blu:app ein gutes Instrument dafür.“

Weitere Informationen finden Sie hier:

https://www.kompetenznetz-suchthilfe.de/die-bluapp-for-school-ist-da/

Hier sind die kostenlosen Tools erhältlich:

https://bluapp.bluprevent.de

https://interact.bluprevent.de

Teaser zur App: https://www.youtube.com/watch?v=ZdlFnZdL0_4

Hier geht es zur Pressemitteilung des Blauen Kreuz